Infektologie

Infektionen spielen im Bereich der Frauenheilkunde, aber auch in der Therapie chronischer Schmerzen eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Bakterien-, Pilz- und Viruserkrankungen der Frau, sowie sexuell übertragbare Krankheiten nehmen in den letzten Jahren immer weiter zu. Welche Bedeutung Infektionserkrankungen z.B. im Rahmen einer Schwangerschaft haben erläutern wir in dieser Rubrik. Selbstverständlich stehen wir Ihnen als kompetente Partner zur Diagnostik und Behandlung zur Verfügung. Sprechen Sie uns an!

HPV

HP-Viren sind die häufigsten Verursacher von Genitalinfektionen. Sie werden sexuell übertragen. Meist heilen HPV-Infektionen spontan und folgenlos aus. Einzelne sogenannte high-risk-Typen persistieren jedoch und spielen eine entscheidende Rolle für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und in seltenen Fällen auch von Vulva-karzinomen (Schamlippenkrebs).

HPV Impfung - vorbeugende Maßnahme gegen Genitalinfektionen

Toxoplasmose

Hierbei handelt es sich um eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die vor allem durch Tierkontakte (insbesondere Katzen oder Hamster) oder infizierte Nahrungsmittel (rohes, nicht durchgebratenes Fleisch, Eier, ungewaschenes Obst und Gemüse), übertragen wird. Das Beschwerdebild entspricht einem grippalen Infekt. Meist wird die Erkrankung jedoch unbemerkt durchgemacht und ist dann geschützt. Die frische Infektion der Schwangeren kann auf das ungeborene Kind übergehen. Es drohen Fehl- oder Totgeburt bzw. schwere Hirnschädigungen und Erblindung des Kindes.

Mittels Bestimmung von Antikörpern im mütterlichen Blut kann eine durchgemachte Infektion festgestellt werden. Bei negativem Antikörpertiter sollten zusätzliche Vorsorgemassnahmen in der Schwangerschaft ergriffen werden.

Cytomegalie

Die Erkrankung wird durch das Cytomegalie-Virus, einem Virus aus der Herpesgruppe ausgelöst. Es persistiert nach einer Infektion noch wochenlang im Speichel und Urin und bleibt lebenslang im menschlichen Organismus. Während CMV für gesunde Erwachsene in der Regel harmlos ist und als milde Grippe verläuft, so stellt es eine Gefahr während der Schwangerschaft dar. Die CMV Infektion in der Schwangerschaft geht in fast der Hälfte aller Fälle direkt auf das ungeborene Kind über. In Folge einer fetalen Infektion kann es zu Fehlbildungen führen, die am Herz-Kreislauf-System, Magen-Darm-Trakt, Skelett und den Muskeln auftreten. Das Spektrum der Behinderungen reicht von Hörstörungen bis hin zu schweren geistigen Retardierungen.

Windpocken

Die Übertragung der hoch ansteckenden Krankheit erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Die Inkubationszeit liegt zwischen 7 und 21 Tagen. Die Infektion während der Schwangerschaft kann zur Erkrankung der Mutter und des Ungeborenen führen. Es drohen schwerwiegende Fehlbildungen und Infektionen. Nach durchgemachter Infektion oder Impfung besteht meist ein ausreichender Schutz. Bei unbekanntem Infektionsstatus kann dies mittels Blutuntersuchung eruiert werden.

B-Streptokokken

Diese Bakterien sind für die gesunde Frau nicht behandlungsbedürftig, verursachen jedoch schwere Infektionen beim Neugeborenen. Daher wird bei Schwangeren ein Screening am Ende der Schwangerschaft empfohlen. Hierbei wird ein bakteriologischer Abstrich aus dem Vaginalbereich und dem Enddarm entnommen. Im Labor erfolgt die mikrobiologische Untersuchung. Bei positivem Befund sollte während der Geburt eine Behandlung mit Penicillin erfolgen. Diese Screening-untersuchung trägt erheblich zur Vermeidung schwerer Neugeboreneninfektionen bei.

Chlamydien

Chlamydien sind in der westlichen Welt weit verbreitet und befallen häufig die Schleimhäute von Augen, Atemwegen und Gelenken, aber auch die Geschlechtsorgane und Harnwege. Die Chlamydien-Infektion zählt zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten, da sie sich durch Geschlechtsverkehr und Schmierinfektionen sehr rasch verbreitet. Eine unbehandelte Chlamydieninfektion kann zu schwerwiegenden Spätfolgen wie Erblindung oder Unfruchtbarkeit führen. Bei infizierten Schwangeren besteht ein erhöhtes Risiko für Frühgeburtlichkeit und die Infektion des Neugeborenen während der Geburt. Deshalb ist eine ärztliche Untersuchung und Behandlung dringend erforderlich! Die Diagnose wird heute durch immunologische Testverfahren aus Urin- und/oder Gebärmutterhalssekret gestellt. 

 

Chlamydien Symptome beim Mann

Bei Männern können die Beschwerden oftmals lange unerkannt bleiben. Typische Symptome:

  • ziehende Schmerzen beim Urinieren
  • Juckreiz und Brennen beim Urinieren
  • Ausfluss, meist eitrig-schleimig

 

Die Beschwerden resultieren aus eitrigen Harnwegsentzündungen und können auch auf andere Genitalorgane, z.B. die Nebenhoden übergreifen.

 

Symptome bei der Frau

Durch die anatomischen Gegebenheiten ist bei Frauen ein schwerer Krankheitsverlauf möglich. Klassische Symptome, die Sie als Frau bemerken können, sind folgende:

  • Brennen, sowie Jucken beim Wasserlassen
  • stark vermehrter, teilweise übelriechender oder verfärbter Ausfluss
  • Bei bereits aufgestiegender Infektion drohen: Hohes Fieber, Schmerzen, besonders im Unterbauch

HIV

Eine unbehandelte HIV-Infektion führt nach einer unterschiedlich langen Inkubationszeit in der Regel zu AIDS, dem Vollbild des erworbenen Immundefizienzsyndroms. Die Verbreitung von HIV hat sich in den letzten 30 Jahren zu einer Pandemie entwickelt.
Das HI-Virus wird durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma, Vaginalsekret und Muttermilch übertragen. Potenzielle Eintrittspforten sind frische Wunden und Schleimhäute, z.B. Vaginal- und Analschleimhaut. Als häufigste Infektionswege spielen Geschlechtsverkehr ohne Verwendung von Kondomen und die Verwendung kontaminierter Spritzbestecke (Drogenkonsum) eine Rolle.
Bluttransfusionen gelten ebenfalls als mögliche Infektionsquelle. Allerdings haben die Blutspendedienste erhebliche Anstrengungen unternommen dieses Risiko immer weiter zu minimieren.
Das Risiko der Infektion eines Kindes durch eine HIV-infizierte Mutter während der Schwangerschaft oder während der Geburt wird ohne Behandlung auf 15 bis 30 Prozent geschätzt. Die Betreuung muss in dafür spezialisierten Zentren erfolgen.
Menschen, die einer akuten Ansteckungsgefahr ausgesetzt waren, sollten möglichst bald Kontakt zu einem Arzt aufnehmen und die Indikation für eine postexpositionelle Prophylaxe klären. Scheuen Sie sich nicht uns in diesem Fall anzusprechen!
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Blut, Urin oder auch Gewebe auf die Anwesenheit von HI-Viren oder HIV-Antikörper zu prüfen. Sollten Sie Interesse an der Durchführung eines HIV-Tests haben sprechen Sie uns an!

Hepatits

Es handelt sich um eine Entzündung der Leber, die durch viele Faktoren ausgelöst werden kann. Am bekanntesten sind die infektiösen Ursachen. Klinisch unterscheidet man nach dem Verlauf die akute von der chronischen Hepatitis.


Die „klassischen“ Virushepatitiden:

  • Hepatitis A
  • Hepatitis B
  • Hepatitis C
  • Hepatitis D (nur in Verbindung mit Hepatitis B)
  • Hepatitis E


Die Erkrankung kommt in allen Lebensphasen vor, insbesondere auf Reisen droht die Gefahr der Infektion. Wir bieten Ihnen gerne eine umfangreiche reisemedizinische Beratung an.